9. Der Kranz der Marschen und Moore um den Geestrücken.
31
Ein besseres Gepräge weisen die Höhenzüge im nördlichen und im östlichen
Lüneburg auf, die ebenso Wie die Heide zum Südlichen Landrücken gehören,
der erst bei Cuxhaven endet- ihr tonhaltiger Boden trägt vielfach schönen
Buchenwald. Sie beginnen nördlich vom Bruchlande des Drömling, das
auf künstlichem Wege nach der Aller und der Ohre hin (s. S. 22) entwässert
wird, und ziehen in nordnordwestlicher Richtung zum Teil über die Elbe
hinaus. Zu ihnen gehören:
a) Der Lemgow [lemgö], rechts der Jeetzel.
b) Der Drawehn (vom slawischen vrevjan — Holz), links vom Flusse, bis 142 m
hoch. Den bewaldeten Höhen hat der leicht bewegliche Sand die weichen Formen
gegeben. In der breiten Wiesenniederung der Jeetzel die drei kleinen Städte: das
alte Lüchow [lüchö], vom slawischen Luch — Sumpfland, Hauptort der ehemaligen
Grafschaft Lüchow, Dannenberg und auf einer Insel in der Einmündung in die
Elbe Hitzack er. Die beiden letzten Städte sind um deutsche Zwingburgen im wendischen
Lande entstanden,- im Schlosse von Dannenberg saß 1223-25 der König Waldemar Ii.
von Dänemark gefangen.
c) Der Name Göhrde im engeren Sinne kommt einem annähernd kreisrunden
Waldlande von 10 km Durchmesser zu, sie ist bis 150 m hoch. Ihr glänzender
Wildbestand hat von jeher die Herrscher des Landes zur Weidmannslust angelockt.
16. September 1813 Sieg der Verbündeten- Denkmal.
Dieser östlichste Winkel Hannovers zwischen der Elbe und Sachsen erinnert durch
seinen Namen, das Wendland, daran, daß die Bewohner bis zu einer Linie von
Bleckede südwärts einst Slawen waren. Viel Eigentümliches haben sie sich noch
bewahrt im Körperbau, in Kleidung, Sitten und in der hufeisenförmigen Bauart der
„Rundlingsdörfer", die nur einen Eingang besitzen.
9. Der Kranz der Marschen und Moore um den Geestrücken.
Die Marschen lagern an den Flüssen, vor allem an der Elbe und der
Weser, aber auch an der Oste, der Medem und der Geeste wie an den
kleineren, gewöhnlich durch einen breiten Streifen Moorlandes getrennt von
der hohen „Geestkante". Das Moor dringt an vielen Stellen tief in die
Geestrücken ein oder überlagert ihn als Hochmoor. Politisch gehört der weit-
aus größte Teil dieser Randgebiete zu den Reg.-Bez. Lüneburg und Stade,
kleinere Stücke zu Hamburg, Bremen und auch Oldenburg. Alte Landes-
namen: die Herzogtümer Bremen und Verden, jenes den größeren
nördlichen Teil von Stade bildend — ausgenommen das Land Hadeln, um
die Medem dieses die südliche Ecke- beide waren bis 1648 Bistümer,
wurden dann schwedisch, 1715 hannoversch.
a) Die Elbmarschen von Schnackenburg bis Harburg mit dem
rechtselbischen Anteile bis zur Rögnitz, nicht selten - so 1888 - von den
Hochfluten der Elbe arg bedroht.
Wie die meisten Städte in der Nähe unserer großen Flüsse und der See ist Har-
bürg am Rande einer Geestzunge erbaut, so daß es zugleich die Marsch berührt
(Grund?), und da diese Geestzunge bis an einen schiffbaren Elliarm vorspringt, so ist
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Die Lüneburger Heide an der mittleren Luhe. Im Gegensatz zu den beträchtlichen Hügeln an der oberen Luhe zeigt hier die Landschaft eine
sanftwellige Form. In ihrer tiefsten Rinne führt der Flusz seine stets klaren Wasser in Schlangenwindungen durch moorige Wiesen der Ilmenau zu. Wo der
Sandboden lehmhaltig ist, liegen im Windschutz knorriger Eichen, öfter umhegt mit einem Walle von Findlingsblöcken, umgeben von Wiesen und Äckern, nieder-
sächsische Langhäuser. Sie bilden zugleich Wohnstätte, Viehstallung und Scheuer der mühsam arbeitenden Heidebauern. Der Schäfer treibt seine Herde auf die
feuchteren Landstriche, wo Binsen, Sauergräser und Sumpfheide (Erica) locken Die kiesreichen Stellen schmückt im Frühling gelbblühender Einster, der jetzt im
Mittsommer dunkle Schoten trägt. Nun ist die Heide am schönsten. Sie schimmert und duftet im Purpurgewande des blühenden Sandheidekrautes (Calluna),
soweit das Auge über die menschenleere Fläche mit silberstämmigen Birken, mit Eichen, Wacholdern und Kieferngehölzen dringt.
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14
Landeskunde von Braunschweig und Hannover.
6. Der Aranz der Marschen und Moore um den «Oeestrücken.
a. Die Elbmarschen laufen von Schnackenburg bis Harburg mit
dem rechtselbischen Anteil bis zur Regnitz, die durch die Hochflut der Elbe
1888 so arg gelitten haben.
b. Das Alte Land, zwischen Harburg und der Schwinge bei Stade,
wird wie mehrere andere Marschen von der Geest durch eiuen breiten Streifen
Moorlandes getrennt. Mit dem Alten Lande beginnt die Reihe der Bre-
mischen') Marschen, welche wie „ein goldener Saum den abgeschabten Pur-
purmantel (b. i. die Heide) umrändern".
Im 12. Jahrh. wurde das Alte Land von eingewanderten Flamändern (Holländern)
besiedelt, und dieser stattliche Menschenschlag hat sich bis heute zum Teil noch seine Volks-
tracht bewahrt, so die Frauen ihren reichen Silberschmuck (s. die Bilder S. 49). Saubere,
i) D. h. des „Herzogtums Bremen" im R.b. Stade, nicht zu verwechseln mit
dem Freistaate Bremen, von dem es seit 1648 getrennt ist (s. S. 23).
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30
Landeskunde von Braunschweig und Hannover.
die alte und bis 1803 freie Reichsstadt Goslar, an der Gose, an die Seite zu sehen.
Ihre stolzesten Erinnerungen reichen in die Kaiserzeit zwischen Heinrich I. und Friedrich Ii.
zurück, und sie kann sich rühmen eins der wenigen und zugleich das großartigste der
weltlichen Gebäude zu besitzen, die aus jener Zeit in Deutschland erhalten geblieben sind,
nämlich die Kaiserpfalz, welche von Heinrich Iii. erbaut und jetzt durch die Fürsorge
der preußischen Regierung glanzvoll wiederhergestellt ist (s. S. 54). 14866 E.
An der Fuse. Große Eisenlager haben die Anlage der Hütten und Walzwerke
bei Groß-Ilsede und Peine veranlaßt. — Peine, St., in den wölfischen Fehden oft
belagert, aber nicht eingenommen. „So was Peine maket so feste, bat de Ule bless sitten
im Neste." Jetzt ist es namentlich durch das „Peiner Walzwerk" einer unserer bedeu-
tendsten Gewerbeorte. 12597 E. — Die Petroleum-Bohrlöcher von Ö lheim haben den
gehegten Erwartungen keineswegs entsprochen.
2) Regierungsbezirk Hannover, von der Leine n.w.-wärts bis an die
Grenzen von Oldenburg und Bremen.
a. Das Fürstentum Calenberg, zum größten Teile zwischen Leine und
Weser gelegen, das Kernland des späteren Kurstaates Hannover, ist benannt
nach dem Schlosse (jetzt Domäne) Calenberg, n. vom Schulenburger Berge.
L. der Weser im S. Polle, Fl., wie Bodenwerder von fremdem Gebiete
umschlossen, einer der anmutigsten Weserorte. — An der Emmer und der Bahn Hannover-
Altenbeken das Schloß Hämelschenburg, entstanden um die Weude des 16. und 17.
Jahrh., neben dem „Hochzeitshause" und dem „Ratteufängerhause" in Hameln eine der
schönsten Perlen aus der Renaissancezeit in nnsern Landen.
Zwischen Weser und Leine s. vom Deister. Hameln, sehr alter Brückenort
an der Weser, mit manchen höchst sehenswerten alten Bauten ausgestattet und be-
deutend gewachsen, seitdem es Bahnkreuzungspunkt geworden ist. 16568 E. Der alte
Name Querenhameln — Mühlenhameln weist auf starken Mühlenbetrieb hin, und heute
wird hier eins der größten Mühlenwerke Deutschlands durch die Wasserkraft der Weser
getrieben. Lachsfang. Die Sage vom Rattenfänger ist eine alte, bei vielen Völkern vor-
kommende Wandersage, die hier vermutlich an das unglückliche Treffen bei Sedemünder
(1259) — bei Münder a. D. — anknüpft, das die Bürger gegen den Bischof von Minden
verloren. Andere vermuten darin einen Nachklang der Kinder-Kreuzzüge. In der Nähe
das Schlachtfeld von Hastenbeck (1757). — Auf dem fruchtbaren Boden um den Ith,
die Lauensteiner Berge und um den Deister herum zahlreiche, wohlhabende Städtchen,
Flecken und große Dörfer (f. die Namen hinten in der Tabelle), die entweder Bergbau
auf Kohlen oder Rübenzucker-Siederei treiben.
Zwischen dem Deister und dem Lüneburffischen. Zu beiden Seiten der Leine
Hannover, entstanden als lioen overe, d. h. Hohes Ufer, das geeignet war zum
Brückenort für den Übergang über die Leine. 1169 zur Stadt erhoben, 1451 Mitglied
der Hansa, 1636 zuerst unter Widerstreben der Bürgerschaft herzogliche und bis 1714
kurfürstliche Residenz, 1837—66 Wohnsitz der Könige. H. ist ähnlich wie Braunschweig
ein Krenzungspnnkt der großen Straßen aus den vier Weltgegenden, war daher von je
die Stätte regen Verkehrslebens und ist jetzt der Mittelpunkt des n.w.-deutschen Eisenbahn--
netzes. Der neuerliche Aufschwung der Stadt begann mit 1837 und dem Zeitalter der
Eisenbahnen und nahm reißenden Fortgang nach der Einverleibung in Preußen, die
bedeutend gesteigerten Verkehr und ein starkes Zuströmen neuer Bewohner brachte
1740: 15000, 1840 : 25000, 1864 : 68000, 1885: 139731, 1895 : 209535 l) E. In der
Mitte der heutigen Stadt liegt die Altstadt mit mancherlei sehr stattlichen alten Gebäuden,
darunter die Marktkirche (1394 begonnen), das Rathaus (1413 begonnen», das Leineschloß.
Viele Erinnerungen an Leibniz, der hier von 1676—1716 lebte und in der Neustädter
Kirche begraben liegt (Ossa Leibnitii). Die neueste Zeit hat H. mit Stadtvierteln um-
i) Am 1. Dez. 1898: 235000 E.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Iii Heinrich Leibniz
56
Hannover,
Technische Hochschule zu Hannover.
Köbelinger Straße.
Im Vordergründe der im venetianischen Palast-Stile erbaute, neue Teil, im Hintergrunde ein Stück des
gotischen Teiles aus dem 15. Jahrhundert.
Marktkirche (aus dem 14. Jahrh.) und altes Rathaus zu Hannover (f. S. 39).
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Goslar. — Braunschweig.
73
22. Der Marktplatz zu Goslar. Das gotische Rathaus im Hintergrunde, das noch Bauteile
romanischen Stiles birgt, entstammt dem 15. Jahrhundert, ebenso das jetzige Hotel Kaiserworth,
ehemals das gunfthaus der Gewandschneider. Die bronzene Brunnenschale, gekrönt vom Reichsadler,
dem Wappenzeichen der Reichsstadt, ist im 13. Jahrhundert gegossen worden. Noch älter ist die
Marktkirche, deren Turm hinter dem Rathause hervorragt.
23. Gotisches Altstadt-Rathaus zu Braunschweig mit vorspringender Laube und durch-
brochenen Giebeln. 1350 begonnen? im 15. Jahrhundert vollendet.
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26. Der Altstädter Markt zu Hildesheim bietet ein fesselndes Bild von einheitlicher Schönheit aus der Zeit des Überganges vom Mittelalter in die
Neuzeit. Der Kern des gotischen Rathauses ist um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden und hat dann mancherlei Zubauten und Veränderungen erfahren.
Das sogenannte „Tempelherrenhaus" rechts mit eigenartiger spätgotischer Schauseite war ein Patrizierhaus aus derselben Zeit. Das Wedekindsche Haus, weiter
rechts, ist ein Fachwerkbau der Renaissance, bis in die Giebel hinauf mit Schnitzwerk reich verziert.
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76
Hannover.
27. Das neue, im Jahre 1913 vollendete Rathaus zu Hannover. Das Außere ist aus graugelbem
Haustein aufgemauert, die 129 m lange Südseite spiegelt sich im Teiche des Maschparkes. Die gold-
strahlende Bekrönung der Kuppel überragt mit 97,67 m sämtliche Türme der Stadt.
28. Das alte Rathaus zu Hannover. Gotischer Backsteinbau aus dem 14. Jahrhundert. Das
Bild zeigt vom alten Gebäude nur den Giebelbau hinten links mit einer Laube. Der Mittelbau im
venezianischen Palaststil ist im Is. Jahrhundert eingefügt worden. Die gotische Marktkirche im Hinter-
gründe ist 1350 begonnen, ihr Turm mißt 95,5 m.
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1. Volksteile. — Hausbau.
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Im Berg- und Hügellande des 30 überwiegt bei der Landbevölkerung der zwei-
stöckige, aus Fach- oder Flechtwerk errichtete fränkische Hausbau, mit getrennten
Ställen und Scheunen einen viereckigen Hof einrahmend. S. Bild S. 72. Das „Platz-
gebäude" des wohlhabenden friesischen Bauern (in Holstein „Heuberg" oder „Barg-
hus") vereinigt das von einem mächtigen Dache geschützte, im Innern viergeteilte
Wirtschafts- mit dem angehängten quadratischen Wohngebäude. Es sieht stattlich,
aber nüchtern aus und dringt jetzt weit auf den sächsischen Boden vor, weil es billiger
ist und als praktisch gelobt wird.
Dem niedersächsischen Bauernhause ist eine Schar begeisterter Lobredner er-
wachsen, nun es zu verschwinden droht und die Landschaft, in die es sich wie ein
Glied der Natur selbst hineinschmiegte, um ein gutes Stück ungesuchter Poesie ärmer
wird. Es ist entstanden aus dem Schafstalle, an dessen langgestrecktem Bau aus
Holz und Flechtwerk sich allmählich alle andern Räumlichkeiten angegliedert haben,
wie noch heute sich das ganze Wirtschaftsleben auf seinem „Atrium", der „Großen
Diele", abspielt und alle andern Räume nur als Anhängsel erscheinen. Die Mittel-
dreschdiele als Stallgasse, auf welche die Köpfe des beiderseits eingestallten Viehs
gerichtet sind, das große vierflügelige Einfahrtstor und hinter der Großen Diele die
Flett-(Wohn-)Diele mit dem Herdfeuer sind das Kernstück des sächsischen Hauses. Die
der Großen Diele „angeklappten" niedrigeren Seitenschiffe mit den Ställen heißen
Kübbung, und das Kübbungshaus war das bei uns zulande herrschende. Menschen,
Großvieh, Kleinvieh, Ackerfrüchte, Herr und Knecht, Stall und oft auch Bett —
alle in demselben vom Rauche des Herdfeuers erfüllten und gebeizten Räume, ohne
daß Gesundheit und sozialer Friede darunter litten. Dem „Einbau" oder „Langhause"
gibt sein Gepräge das anheimelnde Strohdach, auf das die Pflanzenwelt der Um-
gebung im Laufe der Jahrzehnte langsam hinaufwanderte. Dieses Dach wird nun
freilich kaum mehr zu halten sein, aber es wird auch überhaupt kein niedersächsisches
Bauernhaus mehr gebaut, nur veränderte Nachbildungen mit Ziegeldächern und "
Schornsteinen. Solche Eichenbalken, wie sie zu einem gerechten Gebäude gehörten —
30 m lang und darüber —, sind kaum noch für teures Geld zu haben. Dazu
kommt das Bedürfnis nach weiteren Nebengebäuden, die unentbehrlichen Maschinen
aufzunehmen, wodurch die Große Diele wiederum entbehrlich wird. Damit nun
nicht das Allerweltshaus des Städters oder gar das Vorstadthaus das Land über-
schwemmt und damit nicht mit dem Bauernhause auch das Bauernleben verschwindet,
sind schon mancherlei Versuche angestellt worden, einen Bau — wenn es sein muß,
aus Eisen und Zement — zu schaffen, der den Zwang der Neuzeit mit alten Gewohn-
heiten versöhnen soll, und in neuester Zeit stoßen wir auch auf Bauten, die Wohl-
gefallen erwecken können. In Westfalen sind sie schon häusiger, und den Bauern
fehlt es nicht mehr an guter Bauberatung. — Das Wahrzeichen des sächsischen Hauses
sind zwei Pferdeköpfe aus Holz, vorn am Giebel ausgesägt, auf dem Hause der Alt-
länder zwei sich in die Brust beißende Schwäne (siehe auch S. 71). Die Pferdeköpfe
heißen auch wohl „Kraienstol" — Krähenstuhl oder „Ulenfiärn" — Eulengiebel. Die
Bewunderer dieses sinnbildlichen Schmuckes hoffen ihn auf die Zeiten Widukinds und
noch viel weiter zurückleiten zu können- aber wir dürfen nicht verkennen, daß solche
Giebelzierden zunächst bautechnisch bedingt sind. Ebenso ist die Frage, ob die nach
außen schauenden Pferdeköpfe das Gebiet der Sachsen, die einander zugewandten die
ehemaligen Wohnsitze der Langobarden bezeichnen, so lange nicht spruchreif, bevor
ihr Vorkommen nicht wenigstens genau kartiert ist. Die „Giebelsäulen" im Gebiete
des Teutoburger Waldes, westlich bei Osnabrück, am Dümmer, nördlich bis Petershagen
und Luthe bezeichnen vielleicht das Land der Engern (?); im Kreise Zeven kommt
das Kreuz als Giebelzierde vor. Hadeln und Kehdingen kennen keinen das Dach
überragenden Giebelschmuck, aber lieben es, den Giebel mit buntbemalten, auch wohl
zu Figuren ausgesägten Brettern zu verkleiden.
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Lüneburg. — Naturschutzpark am Wilseder Berge. 67
10. Lüneburg. Der „Sand" zu Lüneburg, eingefaßt von alten Backsteinbauten mit Treppengiebeln,
hochragenden Ziegeldächern und Beischlägen. Irrt Hintergrunde die gotische St. Iohanneskirche, deren
ebenfalls aus Backsteinen errichteter Turm dem der Marktkirche zu Hannover ähne't.
11. Aus dem Naturschutzpark am Wilseder Berge. Weg aus dem Totengrunde, durch den
die Leichen nach dem Friedhofe zu Bispingen befördert wurden.
(Aufnahme von Ww. Noelle, Hof-Photograph in Böttingen.)
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TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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